Interview mit Sepp FettErnst Happel: Hallo Sepp Fett,
der erste Gedanke zur Intercupauslosung in Livorno war, Ach ne, warum nicht Stuttgart.
Was waren Ihre ersten Gedanken, als Ihnen Livorno zugelost wurde?
Sepp Fett: Tja, hatte seltsamerweise eine ganz ähnliche Idee. Stuttgart, hm? Was soll ich sagen? ...äh, ach, ich soll was sagen? Ja, Hammerlos, super attraktiver Gegner, die Fans wirds freuen, oder so? Stuttgart hätt ich auch schön gefunden. Hab auch schöne Erinnerungen, aber keiner kann hier mehr Müllwagen fahren. Livorno muss ja schauen. Genua1 scheint bärenstark und Genua2 lauert mit einer Supermannschaft. Meisterschaft und IC wird schwer.
Ernst Happel: Wenn Sie entscheiden müssten, nach 11 Saisonen wieder den Meistertitel oder nach 13. Saisonen wieder den Inter-Cup holen. Wofür würden Sie sich entscheiden? Oder doch wieder den Pokal?
Sepp Fett: Wir nehmen das alles gern. Wir haben uns entschieden. Wir greifen diese Saison überall überhastet und sinnlos an, bis wir nicht mehr können und werden dann nach unten durchgereicht. Das haben wir dann auch verdient und nehmen die Höchststrafe klaglos an. Der Ball liegt jetzt im Feld von wem auch immer.
Ernst Happel: Kurze Frage zum VfB Stuttgart.
Wie nimmt man aus deutscher Sicht die Vorgänge bei Dudlmudls Verein war?
Sepp Fett: Hmm. Verein für Bewegungsspiele, ja? Irgendetwas mit Spielleitung, offenen Fragen, zum Glück nicht Beine. Bin überfordert, ehrlich gesagt. Was soll das? Wir hatten uns doch alle so viel Mühe gegeben. Gerade waren wir über den Berg, da war Licht am Ende des Tunnels, Hoffnung. Und dann das. Verdient hat das keiner, sach ich ma, aber wie war noch gleich die Frage?
Ernst Happel: Vielen Dank Sepp Fett.
Autor: Sepp Fett - Montag, 17.01.2022 The eye in the sky Pflaumenkuchen mit Sahne und draußen nur Kännchen, leider. Dicke Rauchwolken, ob der Kälte oder warum auch immer, wabern über Knasters und Fetts Köpfen als das blasse, dünne Mädchen zwei Kännchen mit allerfeinstem Mokka auf den Tisch stellt. Hunde bellen, weit entfernt ist eine Melodie zu hören. Abgerissene Tonfetzen dringen in den Garten hinter den hohen blickdichten Hecken. Noch weiter draußen stehen die Übertragungswagen. Womit niemand gerechnet hatte: Heute sitzen hier ein Meister und zwei Pokalsieger am Tisch. „Nawatnu?“, fragt Knaster. „Gehts jetzt etwa wieder bergauf mit den boys in kackebrown? Mir täts ja gefallen.“ „Nee nee, mal langsam.“ Fett schiebt den Glashalm durch das Loch in seiner Maske und grinst. „Das war Glück, viel Glück und noch mal Glück. Und letztlich die Rentner natürlich.“ „Du spielst mit Rentnern?“ „Nee, ich lass die spielen. Großer Unterschied. Radius wie n Bierdeckel manchmal und brauchen viele Verschnaufer aber wenns drauf ankommt an der richtigen Stelle und eiskalt.“ „Ach so. Aber wo warst du denn eigentlich gestern während der Verlängerung? Im Stadion hat dich in der halben Stunde angeblich niemand gesehen.“ „Ähm, ja, also ich war aber da. Irgendwie. Lecker der Kaffee, nich?“ „Jaja, aber nun sach schon. Was hast du denn gemacht?“ Fett beugt sich ganz nah an Knaster: „Nich weitersagen bitte… ich musste da was drehen. Hab gehört, dass das Präsidium not amused ist wegen der letzten drei etwas durchwachsenen Jahre. Eins, haben sie gesagt, sei ja noch in Ordnung. Zwei, na gut. Aber nach dem dritten Jahr in Folge ohne Titel wollen sie künftig genauer gucken... Ob ich die Mannschaft noch motivieren kann, ob ich meine, äh ihre Ziele noch erreichen kann. Welche Ziele, frag ich dich? Ich hab doch den ganzen Mist hier aus dem Boden gestampft.“ Fett redet sich etwas in Rage, ein nervtötendes Piepen ertönt, die Melodie scheint lauter zu werden. „Was war denn hier los vor meiner Zeit? Wir hatten ja nicht mal n richtigen Trainingsplatz. Nur ne Wiese hinter dem Stadion an der Müllverbrennungsanlage. Die halbe Mannschaft hat doch noch an Geister geglaubt, Voodoo, Weihwasser und son Zeug. Halbe Hähnchen durch die Luft geworfen und gedacht, irgendwer von ganz oben wär ihnen gesonnen. Apropos gesonnen. Ganz schön kühl hier, oder?“ „Lenk nicht ab. Was hast du wie gedreht?“ „Naja… war ja eigentlich nicht zu schaffen, das gestern. Haushoch überlegen die Stuttgarter. Suuupertruppe, toller Trainer, sagenumwobener Manager. Und dann hab ich mich an Saison in 2014 erinnert, weißt noch? Pokalfinale Brescia gegen Pescara.“ Knaster wird rot im Gesicht. „Ähem, was? Wann? Keine Ahnung wovon du das redest.“ „Jaja, schon gut. Jedenfalls, das war n Superding damals von Manolo. Und: Keiner hat je rausgefunden, wie er das eigentlich geschafft hat.“ „Aber du jetzt, oder was?“ „Nee, na klar nicht. Nimm doch noch n Stück.“ Hält Knaster den Pflaumenkuchen unter die Nase und zwinkert. „Iss nach meinem Spezialrezept gebacken.“ „Wie Spezialrezept?“ Beißt vom Kuchen ab. „Hat das was mit Gestern zu tun?“ „Naja… nicht so direkt, aber ich hatte da so ne Idee und dann bin ich...“ Das nervtötende Piepen wird lauter, die Melodie auch. „Was issn das für Musik?“, fragt Knaster, klingt iwie ähnlich wie Sirius von Alan Parsons.“ „Echt?“ Fett wird zusehends nervöser, während sich auf Knasters Gesicht langsam ein seliges Lächeln ausbreitet. „Champion...double“, murmelt er noch, derweil sich seine Augenlider langsam senken. „Nu, ich muss dann auch mal“, springt Fett auf. An das blasse dünne Mädchen gewandt, welches sich ob des nun nahezu infernalischen Lärms der Hecke nähert: „Wecken Sie ihn bitte noch nicht gleich, er denkt grad an was Schönes. Und gehen Sie lieber von der Hecke weg.“ Just als Fett, wie vom Erdboden verschluckt, verschwunden ist durchbricht ein LKW mit Stuttgarter Kennzeichen rückwärts die Hecke. Auf ihm ein grünliches Wesen mit langen spitzen Zähnen und einige recht junge Männer in sehr kurzen Hosen. „Sepp, du Sohn einer Mutter“, schallt es über den Rasen. Und an dieser Stelle müssen wir die live-Übertragung denn auch leider beenden und verbleiben mit den mittlerweile beschwingten, äh beschwongenen, nein geflügelten Worten: seltsames Millerntor.
Autor: Sepp Fett - Mittwoch, 21.10.2020
Interview mit Sepp FettSirUlrich: Sepp Fett, nach der Meisterschaft im Vorjahr - herrscht in St.Pauli nun wieder ausreichend Ruhe oder ist noch immer Ausnahmezustand ?
Sepp Fett: Tja, nee. Wird schon ruhiger so insgesamt. Verkehr in der Hansestadt scheint sich auch langsam zu normalisieren. Wir werden sehen, was die neue Saison bringt. Durch die äh ausschweifenden Ausschweifungen ist aber im Verein einiges durcheinander geraten. Die Saisonvorbereitungen gestalteten sich zugegebenermaßen etwas holprig.
SirUlrich: Der Saisonstart meint es mit Ihrem Team ja verhältnismßig gütig. Zunächst daheim gegen Aufsteiger Bremen und danach zu den auch nicht überdurchschnittlichen Knappen nach Gelsenkirchen. Sind da die ersten sechs Punkte schon eingebucht ?
Sepp Fett: Wir nehmen jeden Gegner ernster als ernst. Ernstest. Werder hat sich prima entwickelt mit Mathias72. Gute Arbeit, denen trau ich nach dem direkten Wiederaufstieg viel zu. Und Schalke mit Pircpirc sollte man auch nie unterschätzen. Tu ich jedenfalls nicht. Insgesamt rückt doch alles immer enger zusammen, hm? Oder so oder ähnlich sagen doch immer alle. Global gesehen.
SirUlrich: Die Buchmacher sehen Ihr Team auch dieses Jahr wieder unter den Top 4 Teams - wenn Sie es sich aussuchen dürften: lieber Titelverteidigung oder doch endlich wieder ein internationaler Titel für Deutschland ?
Sepp Fett: Das wird schwer. Alles sehr schwer. Titelverteidigung sowieso und alles andere, was? Internationaler Titel? Im Meistercup? Schwer. Sehr schwer. Kann man scheitern. Ist keine Schande nicht. Wir werden alles versuchen, und wenn uns die zugegebenermaßen etwas holprige Saisonvorbereitung... sagte ich schon? Also sicher ist zurzeit nur, dass wir alle zusammen älter werden. Immer älter. Jedes Jahr. Danke für das Gespräch.
SirUlrich: Vielen Dank Sepp Fett.
Autor: Sepp Fett - Sonntag, 21.01.2018 learning to fly, but I ain´t got wings Rauch steigt auf über Hamburgs zurzeit zittrigstem Stadtteil. Am Millerntorplatz sammeln sich Menschen bei eisigen Temperturen, Rauchfahnen auch aus ihren Mündern. Schals und Mützen in häßlichen Farben, nur die Augen schauen aus schmalen Sehschlitzen. Schon seit letzter Woche kommen sie jeden Abend zusammen, ungläubig zuerst, dann immer selbstbewusster, immer zahlreicher. Autos fahren schon lange nicht mehr durch St. Pauli; weiträumig ist das Viertel abgesperrt und auch heute Abend, zwei Tage vor dem großen Tag, auf den alle warten, scheint die Zeit immernoch stillzustehen. Dann, unmerklich fast, geht ein kurzer Ruck durch die Menschen, die Masse setzt sich in Bewegung. Langsam erst, dann ein wenig schneller schiebt sich der Zug Richtung Reeperbahn. Leises Murmeln ist zu hören, dann schwillt es an, wird deutlicher „Sepp alter Sack, Fußballgott“. Schließlich, vor Hausnummer 63, zwischen Bonanza und Maccus bleiben die Menschen stehen und schauen nach oben. Nach einer Weile öffnet sich eines der oberen Fenster, ein sichtlich genervter Sepp Fett steckt seinen unrasierten Schädel aus dem Fenster. Der Lärm schwillt noch einmal an, dann wird es schlagartig leise. „Verdammt, ihr sollt nach Hause gehen!“, brüllt Fett aus dem Fenster, murmelt noch irgendwas von er wäre nicht ihr Messias und sowieso sollten alle viel mehr Wurstwasser trinken. Nach Angaben verlässlicher und für gewöhnlich gut unterrichteter Kreise soll sich diese Szene regelmäßig und in genau derselben Weise jeden Abend verlässlich wiederholen. Die Menge zerstreut sich denn auch zusehends und wir suchen nach Aufklärung, dem Ausgang aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit, und sind überglücklich den Manager des FC St. Pauli für eines seiner seltenen Interviews gewonnen zu haben. Herr Fett, Sie sind seit 8 Jahren Manager. In der Zeit haben sie den Verein aus der dritten Liga an die europäische Weltspitze herangeführt, die Stadionkapazität mehr als verdoppelt und, wie man hört, steht der Verein finanziell mittlerweile auf soliden Füßen. Jetzt stehen Sie mit dem FC St. Pauli kurz vor der ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Würden Sie sagen, Sie haben alles richtig gemacht? Fett: Ja, schauns, so sprechen Sie. So fragen Sie. Richtig gemacht. Was soll das denn heißen? Das sagt sich alles so leicht. Gibts denn ein Richtiges in Flaschen... äh im Falschen? Wenn alles klappt, werden wir am nächsten Donnerstag ein wenig feiern, ja. Aber schauen Sie manchmal in den Spiegel? Und? Was sehen Sie da? Genau. Für den Erfolg brauchts vieles. Und vor allem Glück. Wenn Sie auf die Saison blicken, was war ihre schwärzeste Stunde, und wie bewerten Sie im nachhinein das 0:5 am Millerntor im Halbfinale des Pokalsiegercups? Fett: Wir waren gut vorbereitet, die Mannschaft wusste, um was es geht und dann hat nichts funktioniert. Wir wollten unbedingt ins Finale und hatten uns gegen das starke Edinburgh auch durchaus Chancen ausgerechnet, aber so kann es eben kommen. Mützchen hatte alles richtig und wir hatten alles falsch gemacht. Hinterher gabs natürlich verschärftes Straftraining am übernächsten Tag um 14 Uhr. Das Saisonfinale wird ohne Gerrdov stattfinden. Was sagen Sie zu der roten Karte am vorletzten Spieltag? Fett: Ja, das war flüssig, das war äh überflüssig... aber wir können ja froh sein, dass er nicht auf der Stelle verhaftet wurde für den tätlichen Angriff mit der Wasserpistole. Wir klären zurzeit noch, wie er die Supersoccer auf den Platz schmuggeln konnte. Herr Fett, Sie haben mit dem FC St. Pauli viel erreicht und können, wenn alles gut läuft, diese Saison mit der Meisterschaft krönen. Was sind Ihre nächsten Ziele? Fett: ´N kleines Bierchen, ´n Keks und ´n halbes Hähnchen Und hören Sie mal. Das ist alles nur Fußball, also mehr als Leben und Tod. Weil´s alles gar zu jämmerlich ist, brauchen die Leute den Fußball. Und den will ihnen ja auch keiner wegnehmen. Aber die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf, wenn Sie verstehen, was ich meine. Ähm ja, wir bedanken uns für das Gespräch.
Autor: Sepp Fett - Dienstag, 12.12.2017
kann das so raus? Hamburg, eigentlich ein beschauliches, sauberes und durchaus friedliches 1,8Millionenstädtchen in der Provinz. Umgeben von Autobahndreiecken, Obstwiesen und Flugzeughangars frönt man im fußballerischen Zentrum an der Elbe im Allgemeinen der unaufgeregten Ruhe. Manager Fett, eine Mischung aus Urgestein und Lichtgestalt hat sich nach langer Zeit zu einem Interview bereiterklärt. Wir sind gespannt. St. Pauli Nachrichten: Herr Fett, das ist jetzt ihre 19. Saison am Millerntor. Haben Sie noch Lust, brennt das Feuer noch? Fett: Wo brennts? Was brennt? Hat hier jemand was von Feuer gesagt? SPN: Nein, nein Herr Fett, nun setzen Sie sich doch. Fett: Keine Witze über Feuer! Damit spaßt man nicht. Wollen Sie einen Keks? Ich hab ja vor 2 Wochen mit dem Rauchen aufgehört. Zuviel Qualm, zu heiß. Nehm´n Sie ruhig. Ist vegan. (Fett kichert ein wenig und drückt den Rest seines Kekses im Aschenbecher aus.) SPN: Was die Leser aber doch interessiert … Fett: Die Leser? Von Ihrem Käseblatt? Die interessieren sich doch vor allem für (Fett verschluckt sich an einem gerade genommenen Keks; der Rest des Satzes geht leider in einem Hustenanfall unter) SPN: Klartext, Herr Fett. Fett: JaHerrgottsakramentnocheinmal. Was soll denn das jetzt schon wieder sein. Es geht doch letztlich immer um Legitimität und Gewalt. Woher nehm´ ich denn das Recht, den Jungs zu sagen, wie und wohin sie ihren Hintern zu bewegen haben? Woher nehmen Sie denn das Recht, ihre Leser Tag für Tag, Woche für Woche mit demselben belanglosen Mist zu Tode zu langweilen? SPN: Äh, ich werde dafür bezahlt? Die Leute kaufen unsere Zeitung? Fett: Ja, da sehen Sie´s. Aber ich sag ihnen was: Fußball ist ein schönes Spiel. SPN: Herr Fett, die Leute wollen etwas wissen. Und ich denke, Sie haben auch ein Anrecht darauf, zu erfahren, was im Verein los ist. Transparenz schafft Vertrauen, Herr Fett. Fett/Han: Transparenz löst Vertrauen ab, mein Lieber. Wo Transparenz ist, brauch ich kein Vertrauen. Vertrauen brauch ich, wenn ich nicht sicher bin. Hab ich neulich auch zu meiner Frau gesagt. Aber ich schweife ab… SPN: Genau, äh… Fett: Diese Saison ist sicher eine der wichtigsten, die Jungs werden alles geben, Die Neuzugänge werden behutsam intrigiert ins kalte Wasser geworfen und: keine Ahnung, wer Meister wird. Dortmund ist stark und der Sir ist ein Fuchs, aber vielleicht hat Stuttgart sein *Ich-setz-mal-erstmal-keine-Tore* Experiment beendet und greift wieder an, oder das ebenfalls bärenstarke Siegen wills noch mal wissen oder Jena? Vielleicht kommt es auch ganz anders und überraschend und Nürnberg oder Karlsruhe, die beide wirklich eine riesige Saison gespielt haben, kommen bis nach ganz oben. Was am Ende für uns Männer in kackbraun rauskommt, weiß allein Frau Kuchen (gottseibeiuns) Wir werden alles geben usw. s.o. Fußball ist ein schönes Spiel und ich sag den Jungs immer, Jungs, sag ich, Hauptsache ist, was hinten rauskommt (nimmt sich noch zwei Kekse). Und unschuldige Autos aus dem Hinterhalt ermorden geht gar nicht. Freude schöner Götterfunken, und dass alles schön kalt und ruhig bleibt, äh also, was sag ich denn? Mir ist grad nicht so gut, und ich vermute, dass Teile dieses Interviews die Vereinsöffentlichkeit verunsichern könnten äh, ich hol mir jetzt erst mal ein halbes Hähnchen. Und nach diesen Worten verlassen wir den unsympathischen Bierbauchträger denn auch wieder und wenden uns wohin auch immer.
Autor: Sepp Fett - Sonntag, 30.07.2017
Baumeister ballert Bolton zu BodenSt. Pauli holt den ersten internationalen Titel ans Millerntor. In der 18. Saison unter Manager Fett hat St. Pauli heute Abend in einem packenden Finale die Bolton Wanderers bezwungen. Die Hamburger legten furios los und dominierten in der ersten Halbzeit den Gegner nach Belieben. Erst im zweiten Drittel wachten die wackeren Wanderers auf und kamen zum zwischenzeitlichen 3:3 Ausgleich. Und dann war da noch der Spieler, der heute den Unterschied ausmachte. Adelfons Baumeister, mit 13 Millionen teuerster Einkauf der Ägide Fett, zeigte großen Fußball, schnappte sich den Ball an der Mittellinie, tänzelte durch die gegnerischen Reihen, den Ball immer am Fuß, ließ auch dem bis dahin nahezu fehlerfreien Heath nicht den Hauch einer Chance und ballerte das Leder humorlos in die Maschen. Grandios. Wer aber dachte, die wagemutigen Wanderers würden nun klein beigeben, sah sich getäuscht. Hier wurde sich nichts geschenkt. Nachdem erst Zaki und anschließend auch noch Frers knapp am Kasten vorbei zielten, stürmte Pizarro mutterseelenallein auf Röpert zu. Eine Herausforderung die dieser rustikal beantwortete, was zu der folgerichtigsten roten Karte dieser Saison führte, wie Manager Fett nach dem Spiel ohne Umschweife zugab. Hier hätte sich das Spiel noch einmal wenden können. Fast nicht nötig zu sagen, dass es in der 87. Minute dann abermals Adelfons (Baui) Baumeister war, der St. Pauli endgültig in den siebten Himmel und die Wanderers in das Tal der Tränen schickte. Anschließend brachen alle Dämme und eine Flut aus kackweißbraun ergoß sich in den Stadionkessel. Manager Fett stammelte unserem Reporter in einem unbemerkten Moment noch ergriffen alliterierend in sein Mikrofon: „Was isse woosen wassudu.“ Was keiner der Umstehenden wirklich verstand. Aus für gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen wurde unserem Außenreporter noch zugetragen, dass vor dem ausverkauften Millerntorstadion, in dem die Partie zeitgleich übertragen wurde, spontan mit dem Bau einer zweiten Hand Sepps aus Bierbuddeln begonnen worden sei. Seltsames Millerntor. Was bleibt? Ein tolles Finale zweier großer Mannschaften. Die Wanderers konnten ihren Erfolg vom Winter 2014 nicht wiederholen, aber Respekt an Manager Meier, der eine vielversprechende Mannschaft zusammengestellt hat, mit der er sicher nicht sein letztes internationales Finale gespielt hat. St. Pauli hat nach der knapp verpassten Meisterschaft der Vorsaison nun endlich einen internationalen Titel, und selbst Manager Fett schien nach dem Schlusspfiff seltsam versonnen. Wie immer von einer dichten Qualmwolke umgeben säuselte er mit leicht schrägem Blick: „Fußball ist die Krankheit, deren Heilung er zu sein vorgibt." Äh, ja. Wer fehlt? Kurt Knaster wurde im Stadion zwar gesehen, soll aber angeblich keines der acht Tore direkt miterlebt haben. Von schon erwähnten gut unterrichteten Kreisen wurde er mit den Worten zitiert: „War ich wohl gerade Bier holen.“
Autor: Sepp Fett - Dienstag, 10.01.2017 FC St. Pauli trauert Manolo, wir werden dich nie vergessen. Du warst ein so freundlicher und guter Mensch, ein so guter Freund. Ciao Manolo Wir werden nicht aufhören Deiner, in Deinem Sinne, zu gedenken.
Autor: Sepp Fett - Donnerstag, 03.11.2016
Sie mussten dran glauben Ein denkwürdiger Abend am Millerntor. Noch lange nach dem Abpfiff dieses fantastischen Spiels lagen die Hamburger sich in den Armen und feierten den Einzug in das Viertelfinale des Inter-Cups. Im letzten Gruppenspiel der Gruppe 6 ging es um alles, und schon im Vorfeld der Partie FC St. Pauli gegen Servette FC schenkten sich die beiden Anwärter auf den Gruppensieg nichts. Nachdem die Hanseaten den ungestüm anstürmenden Schweizern zunächst nichts entgegenzusetzen hatten und zur Pause schon hoffnungslos 0:3 zurücklagen, wurde Manager Fett beobachtet, wie er schwer erregt in die Kabine der Heimmannschaft stürmte. Anscheinend fand er die richtigen Worte, denn in der zweiten Hälfte stürmte nur noch St. Pauli. Schnell kamen die Hausherren auf 2:3 heran, und gegen Ende des Spiels genügten den zeitweise wie entfesselt aufspielenden wackeren Nordlichtern vier Minuten für die entscheidenden 3 Tore zum 5:3 Endstand. Noch lange nach dem Abpfiff spielten sich auf den Rängen ergreifende Szenen ab. Zehntausende skandierten unermüdlich „Von jetzt an sollst du genannt werden Brian - was soviel heißt wie Brian“. Seltsames Millerntor
Autor: Sepp Fett - Dienstag, 27.08.2013
Buchloh is back Abermals konnte das Präsidium des FC St. Pauli einen spektakulären Transfererfolg erzielen. Nach Zehnden, Jonkov (ausgeliehen von Gent), Brnovic und McCulloch sicherte sich der Verein für den Rest der Saison die Dienste des Stürmers Adelwin Buchloh. Damit liegt der gefühlte Altersschnitt der Mannschaft jetzt ungefähr bei 54. Dazu Manager Fett (49): „Und wenn sich mal einer nicht so fühlt... kein Problem. Wechsel ich mich halt selber ein.“ Ehemalige Mitspieler des unsympathischen Bierbauchträgers erinnern sich denn auch mit Grausen an die letzten Auftritte Fetts in der Alten Herren. „Radius wie ein Kronkorken“, „Immer die Beine, nie den Ball“ oder „Da konntest du froh sein, wenn er nach der Halbzeitpause den Weg zum Platz nicht wiedergefunden hat“, waren noch die freundlicheren Aussagen. Buchloh selbst, der seine Karriere in Duisburg begann, anschließend 7 Saisons am Millerntor spielte, um dann nach einer kurzen Station in Aarhus zu seinem Traumverein Tottenham zu wechseln, sagte zu seinem unerwarteten Wechsel: „Ein Traum, ein absoluter Traum. Ich hatte ja nichts mehr, saß nicht mal mehr auf der Tribüne. Da trösten einen auch die Millionen, die Villa und die Yacht nicht mehr, und nun das.“ Fett: „Mann ist ja kein Unmensch. Auf den Knien ist er vor mir gerutscht. `Nur einmal in meiner Karriere international, gegen Piräus und Amadora´, hat er gebettelt. Was sollte ich tun?“ Als wir Buchloh persönlich auf seinem Anwesen an der Alster besuchten, nuschelte er sichtlich ergriffen: „Das vergess ich ihm nie. Dafür mach ich ihn zum Pokalsiegercupsiegerbesieger.“ Wir sind gespannt.
Autor: Sepp Fett - Sonntag, 10.03.2013
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