Kaltfront FC Liverpool - Es weht ne steife Brise. Windstärke 10. Regen horizontal von vorne. Temperaturen gerade so im zweistelligen Bereich. „Herrlich", entfährt es Liverpools Manager Kurt Knaster. „So liebe ich das. Es gibt nichts Schöneres, als an der Küste zu leben. Naturgewalt, Gezeiten, Auf und Ab, Tag und Nacht, Laut und Leise, Bim und Bam, Ruck und Zuck. Hier will ich bleiben, hier gehöre ich hin. Hin und weg." Anderslautenden Gerüchten vom Stiefel, scheint dies zu widersprechen. Auf und ab scheint auch das Motto diese Saison zu sein. Vom zweiten Platz abgestürzt auf den dreizehnten. Dann wieder hochgeklettert auf den momentan vierten Platz. Kann's von nun an eigentlich nur wieder bergab gehen? Weil das Merseyside Derby im Goodison Park ansteht und das Heimspiel gegen den Meister Tottenham? Wie will man diese Spiele gewinnen? „Mit Herz und Blut, oder so.", schickt sich Knaster an, Optimismus zu verstreuen. „Also, schnallt die Schienbeinschoner an, nehmt den Bollerwagen mit in den Park und schert euch einen Dreck, um den Wettergott. Der Fußballgott wird's schon richten."
Autor: Kurt Knaster - Thursday, 25.05.2017 Dirty Dozen FC Liverpool - Samstagnachmittag im Cavern Pub. Nichts los in der Liverpooler Kellerbar. Barkeeper Carl Lee wischt die Theke ab. Da poltert es lautstark die Treppe runter. „Ah, Chefvisite.“, murmelt Carl Lee vor sich hin. Ein gut gelaunter Kurt Knaster, seines Zeichens Primus Inter Pares bei den Reds, stolpert in den Schankraum. „Grüß dich, Carly.“ „Grüß dich, Kurt. Wie immer?“, antwortet Mr. Lee. Knaster nickt nur kurz und Lee dreht sich zur Espressomaschine. CL: „Was gibt’s Neues in Melwood?“ KK: „Nicht viel. Nein, doch. Gestern lief die Neubewertung der Spieler durch den SGV - den Soccergameverband. Hervorragend, kann ich nur sagen. Besonders unser spanischer Amateurtorwart, Tolba, und der belgische Leihspieler bei den Profis, Dospel, haben einen Satz nach oben gemacht. Für Dospel ziehen wir nun auch bald die Option. Da kann sich der FC Brügge winden wie er will.“ CL: „Dann müssen die Finanzen ja stimmen.“ KK: „Indeed. Wir mussten zwar unseren Linksverteidiger verpfänden und haben ein erhebliches Transferminus, aber wir werden am Ende der Saison immer noch was in der Kasse haben. Droopy sei Dank.“ CL: „Dem Pokal sei Dank wahrscheinlich auch.“ KK: „Stimmt. Bei meiner Premiere gleich ins Viertelfinale ist schön. Und endlich haben wir jetzt mal ein Match in Anfield. Auf dieses KO-Spiel gegen ManCity freue ich mich sehr.“ CL: „In der Presse machte diese Woche die Runde, du hättest im verlorenen MC-Finale 2015-02 die Mannschaft die Taktik bestimmen lassen?“ KK: „Ja, das hätte Adi Michelbach (Liverpools C-Jugend Coach und damals Brescias Kapitän) nicht unbedingt erzählen müssen. Aber jetzt ist es nun mal raus. Ich dachte damals, die Spieler müssen sich wohlfühlen und habe mich vom Mannschaftsrat umstimmen lassen. Macht aber die damalige Niederlage nicht besser und war das letzte Mal, daß ich dies zuließ.“ CL: „Apropos Presse – liest du die italienischen Gazetten?“ KK: „Ehrlich? Nein. Ich schaue auch kaum auf die Ergebnisse der Serie A. Ich muß erst den nötigen Abstand bekommen. Aber mir kam auch zu Ohren, daß ich da wohl noch eine Rolle spiele. Ich kann nur soviel sagen: Uns wurde eine Probepackung dieses italienischen Modegetränks zugeschickt. Wir haben das natürlich erst mal prüfen lassen im renommierten Birnbaum Institut. Dabei kam heraus, daß der Hauptbestandteil Laudanum ist – und damit ist kein Römerlager in Gallien gemeint. Außerdem wurden Spuren von Rollmopswasser, Zahnpasta und Asthmaspray gefunden. Sowas werde ich meinen Spielern selbstverständlich nie zumuten. Ich hab die Pallette Trinkpäckchen dann im Goodison Park abgestellt. Wegwerfen wollte ich sie nicht.“ CL: „Meinst du, so klappt das noch, vor den Toffees zu landen?“ KK: „Im Moment sind wir nur einen Punkt hinter ihnen. Könnte, also, durchaus passieren. Priorität hat aber, zum besten Dutzend zu zählen. Das sollte uns gelingen. Wenn wir am Saisonende einen einstelligen Tabellenplatz belegen, bin ich sehr zufrieden.“ Knaster schlürft genüsslich seinen Espresso aus. KK: „Sach ma, kannst du mir, als einen alten Vinyl-Freak, einen guten Plattenladen hier empfehlen?“ CL: „Klar. Ich gehe immer zu Probe Records in der School Lane. Schon seit meiner Kindheit.“ KK: „Das klingt gut. Dann werde ich dort gleich mal reinschauen. Ist ja nicht so weit und samstagnachmittags meine Lieblingsbeschäftigung, in Plattenläden rumzustöbern. Ciao, Carl.“ CL: „Hau rein, Kurt.“ Knaster poltert ebenso laut die Treppe hoch, wie er sie runterpolterte. Wie kriegt er das bloß hin? Oben hält er kurz inne, denkt nach und ruft nach unten: „Schreib's auf meinen Deckel.“
Autor: Kurt Knaster - Saturday, 06.05.2017 Interview mit Johanrakete Kurt Knaster: Willkommen zurück in der Premier League, Johanrakete. Der verlorene Sohn kehrt heim zu den Hammers. Zwei Meisterschaften und zwei Pokalsiege mit PAOK Saloniki, warum jetzt der Wechsel?
Johanrakete: Mein Team und ich haben national alles gewonnen was möglich war. Die anhaltende Entwicklung in der griechischen Liga läßt ein wenig den Nervenkitzel vermissen...und was soll ich sagen...ich wollte die Chance nutzen dorthin zurück zu kehren wo alles begann.
Kurt Knaster: Gibt es viel zu tun bei West Ham?
Johanrakete: Ja das kann man sagen. Die Infrastruktur ist gut in Schuss...die Mannschaft muss in wesentlichen Teilen neu aufgebaut werden.
Kurt Knaster: Wie lautet die Zielsetzung für diese Saison?
Johanrakete: Ganz klar...der Klassenerhalt ist das Ziel!!
Kurt Knaster: Vielen Dank Johanrakete.
Autor: Johanrakete - Saturday, 15.04.2017 Red‘s Shortnews FC Liverpool -
Bake small buns: Platz Zwölf nach zwölf Spieltagen - keine glorreiche Saison bisher. Immerhin besser als letzte Saison zum gleichen Zeitpunkt (18. Platz). 6 3 1 0 6 0, was aussieht wie eine Telefonnummer ist die Punkteausbeute der bisherigen Donnerstage. Was dies für den heutigen Abend bedeutet, weiß nur der Fußballgott. Cheftrainer Rod Dooley: „Wir müssen bescheiden bleiben, trotz oder gerade wegen des neuen Managers. Die Kaderumstellung war gravierend. Aber für heute Abend haben meine Spieler eine Reaktion auf den letzten Donnerstag versprochen." +++ Bake more small buns: Die Amateurmannschaft hat bisher kein einziges Heimspiel in Liga 3B gewinnen können. Amateurtrainer Nick Twellman: „Vier Remis und zwei Niederlagen sind enttäuschend. Mehr Gegentore zu Hause hat nur ManUre bekommen. Aber unser Hauptaugenmerk liegt auf der Entwicklung der Spieler und nicht auf Topplatzierungen in einer Liga 3B." +++ Bake the smallest buns of all time: Nach dem letzten Neuzugang bei den Profis, Archie Langemann, sind die Kassen ziemlich leer. Es konnte zwar wieder Geld generiert werden, durch den Verkauf eines 17-Jährigen, aber es wurde zum Teil gleich reinvestiert. Schatzmeister Trevor Treasurer: „Wie es aussieht, bleiben wir auf unserem Linksverteidiger sitzen. Zur Not werden wir ihn verpfänden." +++ Puff up cheeks: A-Jugend Coach und Knasters enger Vertrauter, Adi Michelbach, machte sich inkognito auf nach Saarbrücken, um die sagenumwobene Black Box kennenzulernen. „Alles Hokuspokus. Die hopsen da verdrahtet und unkoordiniert durch die Halle. Ständig verheddert sich jemand in den Kabeln oder das System stürzt ab. Und dann redet Monetti von „europäischem Spitzenverein". Die müssen erstmal national spitze werden." +++
Autor: Kurt Knaster - Thursday, 13.04.2017 Angekommen FC Liverpool -
Donnerstagabend sah man zum erstenmal die geballte Faust bei Manager Kurt Knaster. Sowohl beim Heimsieg gegen Villa als auch und vor allem beim Auswärtssieg in Bolton. So eine Freude hat man bisher beim Liverpooler Neu-Manager seit seinem Amtsantritt noch nicht gesehen. War es eine Säge? Wurde die Faust imaginär in den Boden gerammt? Es war eine Mischung von beidem, gepaart mit dem breitesten Lächeln, das man sich bei Knaster vorstellen kann.
Vor allem nachdem tagsüber ein Herr Didi Malefitz aus Osterlitsch mit einem blauen Hubschrauber, der rot-gelb beschmiert war, versuchte, in Melwood zu landen. Im Gepäck hatte er seinen Zauberlehrling, Ralf Rumburak. Es wird kolportiert, sie hätten mehrere Geldkoffer an Bord gehabt.
Diverse angriffslustige Kraniche geboten ihnen Einhalt. Und ebenso viele kleine Dosen, die, aus Kinderhand geworfen, in Richtung Hubschrauber, ihr Ziel fanden.
Der Heli drehte ab und der Malefitz darinnen ebenso.
Ab drehten am Donnerstag auch die Spieler der Reds. Einen Sechs-Punkte-Abend wird es nicht so häufig geben. Heute ist trainingsfrei. Gestern nur ein belangloses Freundschaftsspiel gegen Kerkrade und abends dann „Auslaufen" in geselliger Runde. Und am Dienstag geht's dann im Pokal gegen die Hillbillies aus Nottingham.
Walk on, Reds!
Autor: Kurt Knaster - Saturday, 01.04.2017 Wahnsinn Rushden & Diamonds F.C. - Vier Tabellenführer und drei Tabellenletzte in acht Spieltagen. Da ist was los, da tollt sich der Kleinbrite im Nebel... Aber..nur Gott sei es gedankt..der tote Schinken ist wieder vorn, ganz vorn, unumstößlich Chef im Ring. Wer sonst. Auch die Neuverpflichtung des Managerfabelwesens konnte dies nicht verhindern, vorerst, trotz Austausch des kompletten Vereins ab der Y-Jugend. Jedoch, Obacht !!..wenigstens auf die Tabellenletzten ist Verlass. Die Diamonds aus Irthlingborough, ein 9000-Seelen-Dorf, teilen sich die orangene Laterne gelegentlich mit den Old Etonians. Darüber wird viel zu selten gesprochen. Was da für Kämpfe herrschen, irre, da blubbert das Herz und die Leber. Prost. Und jetzt kommt der Kracher...am 10. Spieltag...die Diamonds gegen den blassen Schinken. Ein Krimi seinesgleichen. Ein Dorf steht Kopf. Fast alle 14 Fans wollen nach Tottenham reisen. Die knapp 80 km sind allerdings ganz schön happig mit dem Traktor, egal, Hauptsache Schinken klopfen.
Autor: freethank - Monday, 27.03.2017 Premier League(n) Press(e) FC Liverpool - Das inoffizielle Presseorgan der Premier League, Premier League Press, hat festgestellt:
- Seit Ende letzter Saison haben die Vereine fast alle aufgerüstet. Nur Bolton (-2,5) und Liverpool (-3,0) haben seitdem in der Stärketabelle abgebaut. Manche Vereine haben im zweistelligen Bereich in der Stärke draufgepackt: Palace (+10), Villa und Coventry (je +13) und Millwall (+14). Alle Anderen haben sich um 2 bis 5 Stärkepunkte verbessert. - Es gibt einen überraschenden Tabellenführer: Tottenham Hotspur. Seit 2014-03 hatten die Spurs nach sechs Spieltagen den ersten Platz nicht mehr belegt. - Vereine, die schon vergessen haben Tore zu setzen: Derby und West Ham. - Liverpool hat bei den Amateuren 4 RMs aber bald nur noch 1 LM. Dort wurde wohl nur auf wechselwillige Spieler gesetzt und nicht auf den vorhandenen Kader. - Everton hat schon 19 Tore erzielt. Das punktgleiche Derby County hingegen erst 8 Tore. - Liverpool bekam schon 12 Gegentore. Das punktgleiche Derby County hingegen erst 6 Gegentore. - Die momentanen Top-Spieler der Liga kommen aus 8 unterschiedlichen Vereinen. - Alexis Payer, FC Millwall, hat in 6 Spielen 6 Tore erzielt. - Rushden & Diamonds F.C. hat schon 2 Platzverweise zu verbuchen. - Gennadi Verpakovskis bestreitet schon seine 7. Saison als Trainer von Bolton und ist damit Dienstältester seines Amtes in der Premier League. - Sage und schreibe 7 Erstligavereine sind schon in der 1. Pokalrunde ausgeschieden. - Sierd De Zeeuw, Preston North Ends Amateure, ist der Held der 1. Pokalrunde. Mit 3 Toren schoß er die Profis von Aston Villa praktisch im Alleingang ab. - Deutscher Manager verhöhnt Bolton Wanderers: Er sprach von einer vielversprechenden Mannschaft, die nicht ihr letztes Europapokalfinale gespielt hätte. Bolton hat aktuell eine Stärke von 122 bei einem Altersdurchschnitt von knapp 30 Jahren. - Hattrick von Kurt Knaster: Drei News hintereinander veröffentlicht, ohne von einem Kollegen unterbrochen zu werden. - Italienischer Manager in Notaufnahme: Aris Selmet, zuletzt 7 News in Folge, lacht sich über Knasters Hattrick fast tot.
Autor: Kurt Knaster - Sunday, 19.03.2017 Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben (Das Große Sommerinterview) FC Liverpool - Es ist ein diesiger Dienstag am Mersey River. Der Chefredakteur der neuen Stadion Zeitung „Der Koop Stand", Ed Itor, darf das erste brandexklusive Interview mit dem neuen Manager, Kurt Knaster, führen. Und jener wartet auf der dümpelnden Fähre am Fähranleger schon auf den Journalisten. Knaster wirkt gleichgültig, die Begrüßung ist freundlich. Die Beiden nehmen auf dem Oberdeck Platz und als die Fähre ablegt, klingt über die Lautsprecher des Schiffes wie immer der Song „Fairy Cross The Mersey" von Gerry & The Pacemakers. „Ich kann das nicht mehr hören.", konstatiert ein genervter Itor. „Ich mag den Song schon und noch immer.", grinst der Manager, jetzt viel interessierter. „Fangen wir an? Ich muß nämlich später noch zur Bank. Die haben heute extra für mich länger geöffnet." Ed Itor: „Dann gleich zum Eingemachten. Wieso, weshalb, warum Liverpool?" Kurt Knaster: „Das ist eigentlich ganz einfach. Der LFC ist eine meiner Jugendlieben. Schon als Kind war ich von diesem Verein und seinen Fans fasziniert. Und während meiner Zeit in Brescia hatte ich immer wieder Kontakt mit Droopy, der LFC Vereins-Ikone. Er wußte also von meiner Leidenschaft. Und als ich im Herbst, wenige Tage nach Manolos Tod, entschieden hatte, Italien zu verlassen, weil es ohne Manolo nicht mehr das selbe Italien sein würde, meldete sich Droopy bei mir und bot mir seine Nachfolge an. Es war, als hätte er es gespürt. Ein unglaublicher Zufall." EI: „Fiel es Ihnen nicht schwer, nach so vielen Jahren Brescia zu verlassen?" KK: „Tatsächlich nicht. Auch in der Vorsaison beschäftigte ich mich mit einem Vereinswechsel. Ich war mit Brescia an einen Punkt gelangt, der keine Herausforderung mehr darstellte. Riesenstadion, Wahnsinnskader, dickes Bankkonto - das wurde langweilig. Aber ich werde meine italienischen Kollegen vermissen. Das war über sehr viele Jahre eine wunderbare Gemeinschaft. Ich möchte an dieser Stelle Allen nochmal für die schöne Zeit danken." EI: „Was fanden Sie vor, als Sie in Melwood ankamen?" KK: „Liverpool hatte zwar letzte Saison keinen einzigen externen Neuzugang und nur 5 Mio. Transfererlöse. Aber, na und?! Immerhin eine positive Transferbilanz. Ich muß Droopy loben. Er hat einen wirtschaftlich absolut gesunden und soliden Verein hinterlassen. Das habe ich in kürzester Zeit geändert." Knaster grinst schelmisch. EI: „Ähem, müssen sich die Liverpudlians Sorgen machen?" KK: „Nein, das nicht. Aber es wird, wenn sich nichts mehr auf dem Transfermarkt tut, ein Ritt auf der Rasierklinge diese Saison." EI: „Es wurden unglaublich viele Transfers getätigt. Erhält die Mannschaft, die bisher ausschließlich aus Spielern aus der eigenen Jugend bestand, einen ganz neuen Anstrich und kein Stein bleibt auf dem anderen?" KK: „Es ist garnicht so schlimm, wie es sich im ersten Moment anhört. Vielleicht bei den Amateuren, aber bei den Profis bleiben die Top-Positionen im Mittelfeld und im Sturm bisher weitestgehend gleich besetzt. Nur in der Abwehr hat's grummst. Wichtig war, zuerst die Position des 2. Torhüters zu besetzen. Die war vakant. Neuzugang Greve, ein Däne, sehe ich schon jetzt, nach den ersten Trainingseindrücken, als riesigen Erfolg. Bei der Umgestaltung der Abwehr auf eine Dreierkette, haben wir, zugegebenermaßen bei den Libero-Positionen, früh zugeschlagen. Da war Planungssicherheit gefragt. In der Innenverteidigung haben wir mit Strack, dem kostspieligsten Einkauf, und Braine absolute Wunschspieler bekommen. Jetzt sind wir auf diesen Positionen doppelt besetzt. Ein überflüßiger Außenverteidiger darbt gegenwärtig aber noch auf der Versteigerungs- bzw. Transferliste. Im Mittelfeld mußten wir Hopkins, 12er RM, versteigern. Der hat in seinem Alter sicher andere Ambitionen, als auf der Bank zu sitzen. Neu sind rechts Brings, ein Schnäppchen von Ionikos Nikea, Gallacher, der von den Amateuren aufstieg und links Candala, ein andorrianischer Junghund, äh, -spund. Und natürlich der teuerste Neuzugang im Mittelfeld, Yearwood, auf der zentralen defensiven Position. Und dann haben wir noch einen neuen Eloy im Sturm. Neben Braine der zweite Schotte. Insbesondere von den Schotten verspreche ich mir sehr viel. Greve, Boghossian, Brandts haben wir zum MW bekommen. Braine und Yearwood waren dagegen etwas teurer. Auch Candala war nicht billig und muß bleiben bis zur Rente. Und Eloy, der kam wiederum zum Marktwert. Goldig, der Purche." EI: „Sorry, Sie haben einen Sprachfehler?" KK: „Ich nicht. Aber was manchmal in der Presse zu lesen ist, läßt vermuten, daß andere Kollegen darunter leiden. Wenn da über „aufprausende" „Kackpratzen" geschrieben wird, denke ich, zu Poden mit den pösen Purchen. Auch Schlagzeilen wie „Auf dem Markt herrscht zu viel" machen mich nachdenklich oder wenn von „leichten Pfeilen" die Rede ist. Wo kommen wir da hin? Wo wollen wir her?" EI: „Apropos, hat es Sie gefreut, ihren alten Jugendspieler aus Brescia hier immer noch anzutreffen?" KK: „Daß ich Farelli nochmal wiedersehe, hätte ich natürlich nie gedacht. Er hat bei Brescias Amateuren 11-01 16, 11-02 18 und 11-03 15, also insgesamt 44 Ligaspiele gemacht und in drei Saisons zwei Aufstiege gefeiert bevor er, als 19-Jähriger, nach Liverpool ging und das Abenteuer suchte. Auch Piero Paolo Boghossian kenne ich von früher. Er hat 14-02 20 und 14-03 16 Spiele für Brescia gemacht und die Vize-Meisterschaft in der 1. Amateurliga gefeiert. Schön, daß ich so mein Italienisch nicht verlerne." EI: „Thema ‚Alte Bekannte': Sie haben Brescias Vereinslegende Adi Michelbach mit nach Liverpool gebracht. Wieso das?" KK: „Michelbach und ich sind in Brescia gute Freunde geworden. Ich würde sagen, er berät mich auch in gewissen Dingen. Sein Vertrag als C-Jugend-Trainer in Brescia lief aus und da war klar, daß er mitkommt. Immerhin 20 gemeinsame Jahre. Gute Freunde kann niemand trennen und so, Sie wissen schon!? Aber auch Liverpools Vereinslegenden Ramsey (329 Ligaspiele für LFC, 100 Tore) und Decker (305/90) sind im Jugendbereich tätig. Sie sind natürlich wichtige Identifikationsfiguren, die sich vielleicht irgendwann zu Höherem empfehlen. Außer Michelbach gibt es auch keine Veränderung bei den Angestellten. Warum auch? Chef-Trainer Rod Dooley kann immerhin Titel vorweisen." EI: „Bleiben wir beim Thema: Hatten Sie seit Ihrer Demission bei Brescia nochmal Kontakt zu Ihrem ehemaligen Präsidenten, Luigi Corrione?" KK: „Leider nicht. Er wurde in der Anstalt isoliert und darf erstmal keinen Besuch empfangen. Aber ich werde weiterhin versuchen, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Wir sind Freunde. Schließlich haben wir gemeinsam ungefähr 20 intensive und erfolgreiche Jahre bei Brescia Calcio bestritten." EI: „Kommen wir zurück zum Sportlichen. Freuen Sie sich auf die Saison?" KK: „Und wie. Schon am 6. Spieltag geht's gegen die Toffees und ihren Manager Supertom. Den kenne ich noch von seiner langjährigen Tätigkeit in Turin. Ich würde gerne Stadtmeister werden, wenn wir schon in der Tabelle wahrscheinlich hinter ihnen landen." EI: „Worauf liegt diese Saison der Fokus? Sportlicher Erfolg oder finanzielles Überleben?" KK: „Hab' ich doch schon gesagt. Sorry, ich muß jetzt mal zur Bank. Die haben Gesprächsbedarf. Klingt komisch. Ist aber so." EI: „Ich gebe dann mal zurück ins Funkhaus."
Autor: Kurt Knaster - Tuesday, 28.02.2017 Abwarten und Tee trinken FC Liverpool - Cavern Pub, nicht Club. Schräg gegenüber vom Club. Werktags im Keller. Früher Nachmittag. 17 Uhr. Zeit zum Aufwachen. Espresso Time. Kurt Knaster, der brandneue Manager des Liverpool FC, hält sich mit einer Hand an der Theke fest, mit der anderen führt er ein Tässchen Espresso zum gespitzten Mund. Barkeeper Carl Lee erkennt den Manager und spricht ihn an. CL: „Mister Knaster?" Keine Reaktion. CL: „Du bist doch Mr. Knaster, bist du doch!?" Knaster schlürft versonnen seinen Wachmacher. CL: „Läßt du wirklich keinen Stein auf dem anderen, so wie es Droopy angekündigt hat?" Knaster setzt das Tässchen betont vorsichtig ab, schüttelt sich kurz und blickt seufzend und nickend in Richtung Carl Lee. KK: „Dem ist so. Liverpool bekommt ein neues Gesicht. Round about 50 Spieler gingen und kamen. Bisher. Sicher geht ein Riß durch die Fanschar. Das verstehe ich vollkommen. Aber Youth First funktioniert nicht. Nicht, wenn man Erfolg so definiert, wie ich. Wenn man nur in der eigenen (Ur-)Suppe dümpelt, kommt man nicht voran. Einflüsse, Strömungen, Zufälle, Wagnisse, sie gehören dazu. Und je nach Transferlage spielen wir im gehobenen Mittelfeld mitt oder gegen den Abstieg ab. Mersey Roulette. Wer weiß das schon? Es sind noch so viele Tage bis zum Startschuß. Ich bin wirklich gespannt, was sich noch tut. Ein 12er soll vielleicht noch gehen. So viele können wir uns nicht mehr leisten. Und die Außenverteidiger sind natürlich auch überflüßig geworden. Sorry. Ich mußte mal zusehen, daß ich meine Spielidee reinbringe. Das Augenmerk lag und liegt auf dem Profi-Kader. Jetzt sehen wir weiter. Wenn die Amateure die Klasse halten, bin ich glücklich." Knaster holt Luft und hält inne. Schaut auf die Theke, schaut auf Carl Lee und hebt einen Finger, den er hochgehoben hat. KK: „Ich hätte gerne noch einen Espresso." CL: „Geht klar." Carl Lee bedient die entsprechende Maschine und schaut über seine Schulter. CL: „Ist die Vorbereitung auf die Saison nicht ein wenig eintönig?" KK: „Naja, vier Wochen Trainingslager in Griechenland eben. Es gab viele alte Steine zu sehen. Und Spiele gegen Xanthi, Rodos, Trimtrapolis. Niederlagen bisher Fehlanzeige. Danach geht es weiter gegen Ergotelis, Saloniki und Komotini. Griechische Vereine, allesamt... wieso das denn jetzt? Sechs Freundschaftsspiele gegen griechische Gegner? Das fällt mir erst jetzt auf. Na sowas." Knaster blickt unschuldig. Carl Lee stellt Knaster den frisch gepressten Espresso hin. CL: „Und kein Knallerspiel gegen einen europäischen Spitzenverein? Wir werden zur Grauen Maus." KK: „Derby County, Everton und Newcastle sind schon an uns vorbeigezogen. Wer kommt noch? Leeds und/oder die Diamonds? Vielleicht mehr? Villa, West Ham, Burnley? Southampton gar? Wahrscheinlich. Uns stehen schwierige Jahre bevor. Aber nichts wird uns trennen. Und Tee, besonders Earl Grey, trinke ich nicht." Knaster stürzt den zweiten Espresso runter, zahlt, verabschiedet sich bei Carl Lee und ächzt die Treppe hoch ans Tageslicht. Er sieht abgehetzt aus, aber zugleich zuversichtlich. Geradezu verliebt. Und er schwebt davon.
Autor: Kurt Knaster - Monday, 20.02.2017 |